Versteckter Abowechsel: Orange zockt bestehende Kunden ab (Teil 2)

Im ersten Teil dieses Beitrags habe ich geschrieben, wie Orange klammheimlich unser Abonnement geändert hat, womit wir wesentlich mehr bezahlen müssen. Der Hotline-Telefonagent konnte uns nur begrenzt weiterhelfen und hat uns geraten, uns direkt an den Orange-Shop zu wenden, bei dem wir die Abo-Verlängerung gemacht haben. Dort waren wir nun.

Aber auch dort sind wir auf wenig UnterstĂĽtzung gestossen. „Auch falls das wirklich so ist, wie Sie sagen“, fängt der Orange-Mitarbeiter mit sehr skeptischem Unterton an, „dann kann ich trotzdem nichts machen. Ihr frĂĽheres Abo gibt es nicht mehr. Und auch das Start Surf-Abo gibt es schon nicht mehr. Wollen Sie zu einem Orange Me-Abo wechseln?“

Nein, das will ich nicht. Meiner zweimaligen Frage, ob beim Kauf des iPhone 4 eine Verlängerung des iPhone Optima 30-Abos theoretisch möglich gewesen wäre, obwohl dieses dann schon nicht mehr neu abgeschlossen werden konnte, weicht er aus. Doch gerade hier liegt der springende Punkt: Beim Kauf des iPhone 3G S UND dem iPhone 4 habe ich meinen Abo-Vertrag jeweils um 1 Jahr verlängert. Wie gesagt: Meinen Abo-Vertrag für mein iPhone Optima 30-Abo. Orange darf diesen Vertrag nicht einfach so nach eigenem Gutdünken abändern. Schon gar nicht, wenn dies die Leistung und den Preis betrifft – die wichtigsten Punkte eines Vertrags überhaupt. Eine solche Abänderung ist nur erlaubt, wenn beide Vertragsparteien dies ausdrücklich wollen. Weder wusste ich davon, noch wollte ich eine Vertragsänderung auf ein schlechteres Abonnement, das mich im Endeffekt mehr kostet. Kein geistig gesunder Mensch würde so etwas machen.

Eine Einigung oder Lösung scheint also nicht mehr möglich. Ganz unerwartet kommt aber ein Kompromiss-Vorschlag des Orange-Mitarbeiters: „Wechseln Sie zum Orange Me-Abo und ich schreibe Ihnen bis zum nächsten Sommer (also bis zum Ablauf der laufenden Mindestvertragsdauer) die 50 SMS pro Monat gut, die Sie in Ihrem frĂĽheren Abo gehabt hätten.“ Somit hätte ich – zumindest bis im nächsten Sommer – lediglich Mehrkosten von 1 Fr. pro Monat. Das ist zwar nicht das gewĂĽnschte Ergebnis, aber besser als nichts. Ich nehme an.

Dabei bleiben aber drei Fragen unbeantwortet: Was wird ab dem nächsten Sommer sein wird? Hatte der unerwünschte Wechsel auf ein Abo mit günstigerer Monatsgebühr dazu geführt, dass wir fürs iPhone 4 mehr bezahlen mussten als bei der gewünschten Verlängerung des bestehenden Abos mit teurerer Monatsgebühr. Schliesslich mussten wir fast so viel bezahlen wie für ein iPhone ohne Vertrag überhaupt. Und: Wer ersetzt mir das Geld, das ich für die Gespräche und SMS bezahlen musste, die eigentlich gratis da im Abo inbegriffen hätten sein sollen? Diese Fragen werde ich dem Orange Rechtsdienst per Einschreiben stellen. Die Antworten werden in Teil 3 zu lesen sein.

„Danke fĂĽr Ihr Vertrauen“ schreibt Orange gross. Einem solchen Vertragspartner kann ich nicht mehr vertrauen. Die Worte wirken wie Hohn.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.