Hallo iPhone 4!

Noch nie war der Verkaufsstart eines iPhones so chaotisch wie dieses Jahr. Nach allzu langer Wartezeit nannte Apple den Freitag, 30. Juli 2010 für die Schweiz. Damit waren wir erst in der zweiten Runde von Ländern mit dabei, die das iPhone 4 erhalten sollten, obwohl in der Schweiz – im Verhältnis zu den Einwohnern – die höchste iPhone-Dichte der Welt herrscht.
 

Wegweiser im Westside - wie kann man das iPhone immer noch so falsch schreiben?

Bild: Wegweiser im Westside - wie kann man das iPhone immer noch so falsch schreiben?

Und bis in die Woche des Verkaufsstarts war noch überhaupt nichts bekannt: Wo werden die Geräte erhältlich sein? Wie viele? Und zu welchem Preis? Auf all diese Fragen wussten die drei Telecomanbieter (das iPhone 4 ist nun auch bei Sunrise erhältlich) keine Antwort. Selbst am Donnerstag Abend wusste bei Orange noch niemand, zu welchen Preisen das iPhone 4 mit neuem oder verlängertem Vertrag verkauft werden würde. Da die Online-Bestellung erst ab Mitternacht (Nacht von Donnerstag auf Freitag) möglich war, blieb eingefleischten iPhone-Fans kaum etwas anderes übrig, als sich vor den Läden zu postieren.
 

Warteschlange vor dem Globus Westside

Bild: Warteschlange vor dem Globus Westside

Während sich die ersten schon am Donnerstag Abend einen Warteschlangenplatz sicherten, sind wir erst um viertel vor sechs Uhr morgens vor dem Globus im Berner Einkaufszentrum Westside aufgekreuzt. Zu diesem Zeitpunkt warteten hier erst rund 20 Personen. Gestern hatten wir hier bereits einen Blick auf viele iPhone 4-Schachteln erhascht und waren zuversichtlich, auch bald eines zu besitzen. Um sechs Uhr öffneten sich die TĂĽren zur „Ladies first“-Aktion. Noch war nicht klar, ob auch wirklich jede Frau in der Warteschlange ein iPhone mitnehmen wĂĽrde, oder ob sie tatsächlich nur Mittel zum Zweck war. Und tatsächlich haben sich auch zwei einsame Männer in die Warteschlange eingeschlichen.
 

Kaffee und Gipfeli

Bild: Kaffee und Gipfeli

In mehr als gemächlichem Tempo ging’s dann vorwärts. Scheinbar machten Computerprobleme auch hier den langwierigen Kauf- und Aktivierungsprozess noch länger. Paar fĂĽr Paar wurde von den Securitas-Mitarbeitern in den Laden gelassen. Nach der netten BegrĂĽssung durch einen Globus-Verantwortlichen gab’s Kaffee und Gipfeli. Drei nette Orange-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zwei Computern gaben sich die grösste MĂĽhe, dem Ansturm gerecht zu werden. Mittlerweile war die – verhältnismässig kleine – Warteschlange auf 35-40 Personen angewachsen. Genau wie von Orange erwartet. Da genĂĽgend iPhones fĂĽr alle vorhanden waren, haben auch die beiden einzelnen Männer eins erhalten.
 

Die Verkäuferin aktiviert unsere iPhones

Bild: Die Verkäuferin aktiviert unsere iPhones

Um viertel vor acht waren wir dann an der Reihe. Auch der hohe Preis für die Vertragsverlängerung konnte uns da vor nichts mehr abhalten. Aber klar: Die Telekomanbieter wissen, dass die Leute das neue iPhone wollen – wieso also nicht noch mehr daran verdienen? Den Anbieter wechseln liegt schliesslich nicht mehr drin: Vor ein paar Tagen hatten sich die Abo-Verträge um ein weiteres Jahr verlängert. Dem späten Verkaufsstart dieses iPhones sei dank. Und auch Apple reibt sich die Hände: Das weisse iPhone 4 wird wegen Problemen mit der Beschichtung noch länger nicht erhältlich sein – zu lange, um darauf zu warten. Man kauft sich also jetzt ein iPhone 4 in Schwarz und zu Weihnachten ein weiteres in Weiss. Damit schafft es Apple erstmals, dass die Leute nicht nur scharenweise ihr Produkt kaufen, sondern gleich zwei davon. Ein Geniestreich erster Güte.
 

Unsere neuen iPhones, noch im Rohzustand

Bild: Unsere neuen iPhones, noch im Rohzustand

Um halb neun waren wir dann wieder zu Hause. Dank der Aktivierung im Laden sind die iPhones bereits einsatzbereit. Kurz ein paar Funktionen ausprobieren: Facetime ist super – schade nur, dass die Videotelefonie zwingend WLAN erfordert. Und dann wieder ab ins Bett zum Nachschlafen.

Das neue iPhone 4 ist super. Das Retina Display mit der vierfach höheren Pixelmenge (doppelte Breite x doppelte Höhe) liefert ein gestochen scharfes Bild. Einzelne Pixel sind nicht mehr erkennbar. Sowohl die Icons als auch die Apps haben im Vergleich zu den frĂĽheren iPhones deutlichere, schönere Konturen und mehr Brillanz. Die zweite Kamera auf der Vorderseite hätte ich schon gestern fĂĽr einen Schnappschuss brauchen können. Der Blitz bzw. das Kameralicht sind hell, auch wenn sich die Reichweite wohl in Grenzen halten wird. Das neue iPhone 4 liegt besser in der Hand als alle bisherigen, und dank der rĂĽckseitigen Glasplatte sogar noch besser auf dem Tisch als das erste iPhone. Antennagate ist in der Schweiz weniger ein Problem. Zwar erscheinen weniger Balken, trotzdem reicht’s noch zum Telefonieren. Dieser Kauf hat sich definitiv gelohnt.
 

Die Evolution der iPhone-Schachteln: 1, 3G, 3GS, 4 (v.l.n.r.)

Bild: Die Evolution der iPhone-Schachteln: 1, 3G, 3GS, 4 (v.l.n.r.)



 
Die Evolution der iPhones: 1, 3G, 3GS, 4 (v.l.n.r.)

Bild: Die Evolution der iPhones: 1, 3G, 3GS, 4 (v.l.n.r.)



 
Die Evolution der iPhone-Dicke: Das iPhone 4 (ganz rechts) ist deutlich dĂĽnner.

Bild: Die Evolution der iPhone-Dicke: Das iPhone 4 (ganz rechts) ist deutlich dĂĽnner.

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