Möbel Pfister lässt Chirurgen danebenschneiden

„Noch ein bisschen weiter links“, ruft eine Frau den Lieferanten von Möbel Pfister zu, während sie über den Laptop mit dem Operationssaal verbunden ist und von zu Hause aus einen anderen Chirurgen dirigiert. Dieser meint sich angesprochen und macht den Einschnitt prompt am falschen Ort. Der Eingriff endet in einem Desaster. Ob der Patient überlebt oder nicht, lässt Möbel Pfister in seiner Fernsehwerbung offen, sondern endet den Spot mit seinem Slogan: „Wir liefern und montieren auch am Samstag.“

Abgesehen, dass der Kurzfilm nicht lustig ist, enthält er auch viel Anti-Werbung. Nämlich generell gegen Heimarbeit (zu gefährlich, schau mal die Folgen davon!) – schon gar nicht an Mac-Computern – und auch gegen Chirurgen. Möbel Pfister unterstellt, dass diese ihre Arbeit viel zu leicht nehmen und bei Operationen nicht konzentriert arbeiten. Damit wird auch die Angst vor Operationen geschürt. Wahrscheinlich hat die Werbefirma zu viele Ärzteserien im Fernsehen gesehen.

Dabei verkennt der Werbespot auch eins: Viele Ärzte und Chirurgen haben keinen gewöhnliche Montag-bis-Freitag-Arbeitswoche. Sie arbeiten regelmässig auch am Wochenende, denn Un- und Notfälle geschehen nicht nur zu den üblichen Arbeitszeiten. Dafür haben sie dann auch ebenso regelmässig unter der Woche frei und könnten dann die Möbellieferung problemlos entgegen nehmen. Gerade SIE sind also nicht auf die Samstag-Lieferungen von Möbel Pfister angewiesen.

Mit einer Symbolik liegt Möbel Pfister aber richtig: Man muss schon Chirurg sein oder eine ähnlich hochbezahlte Stelle haben, um sich seine Einrichtungsgegenstände leisten zu können.

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