6 Tage nach dem iPhone 3G-Start: Probleme mit MobileMe

6 Tage nach dem iPhone 3G-Start in der Schweiz wartet der Blögger noch immer vergeblich auf das Klingeln des Pöstlers, der das Päckli mit dem sehnlich erwarteten neuen iPhone 3G bringt. Dasjenige von Frau Blögger funktioniert einwandfrei, und schaltet draussen lieb auf 3G um, um Webseiten kaum langsamer als übers WLAN zu laden.

Das erste positive Orange-Erlebnis ist heute das Einrichten der drei Lieblingsnummern, die ab sofort (bzw. in 24 Stunden ab jetzt) völlig gratis angerufen werden können.

Ansonsten ist nicht viel los. GenĂĽgend Zeit also, Apples neuen Dienst „MobileMe“ in Betrieb zu nehmen. Dieser wurde von Steve Jobs an der Keynote gross mit „Exchange for the rest of us“ angekĂĽndigt. Der Push-(!)-Dienst wĂĽrde quasi aus der Wolke heraus E-Mails, Kalendereinträge und Kontakte sofort nach Eingang oder Abänderung auf alle Geräte des Benutzers pushen bzw. zwischen diesen synchronisieren. Ein E-Mail wĂĽrde nach dem Ă–ffnen mit iPhone auch auf dem Mac als gelesen markiert, der verschobene Termin zum Mittagessen auf dem Mac auch auf dem PC geändert, und so weiter. Der Abgleich dauerte beim VorfĂĽhren keine Sekunde, und löste wahre BegeisterungsstĂĽrme aus.

Und überzeugte so manchen Besitzer eines alten iPhones, sich nun ein neues iPhone 3G zu kaufen. Denn dieser Dienst bringt natürlich nur etwas, wenn man unterwegs ist und auch ohne verfügbares WLAN die neusten E-Mails und Abgleiche gepusht erhält. Das war auch beim Blögger so. Denn ansonsten war er mit seinem CoopMobile-Prepaid-Kärtchen im iPhone total zufrieden, auch wenn er damit auf offene WLAN-Netze angewiesen war.

Tja, und genau hier hat Apple nun einen grossen RĂĽckzieher gemacht. Scheinbar hat Apple seine Neuentwicklung doch nicht im Griff, und mit MobileMe zwar wie immer hoch gestapelt, aber zum ersten Mal das Versprochene nicht geliefert. So läuft der Abgleich gerade mal alle 15 Minuten, wenn er denn ĂĽberhaupt läuft. Das Einrichten auf den einzelnen Geräten ist sehr mĂĽhsam und enthält vielen Gopferdami-Momente, wenn die Synchronisation z.B. der Kontakte auf dem Mac zur MobileMe-Wolke einfach nicht klappen will. Auf der amerikanischen Website hat Apple ganz schnell alle Hinweise auf „Push“ entfernt und die schnelle Synchronisation aus dem Leistungsbeschrieb gelöscht. In vielen Foren freuen sich die User, dass Apple obendrein noch 1 zusätzlichen kostenlosen Monat der MobileMe-Mitgliedschaft bzw. -Testphase als Entschädigung anbietet, doch auch das täuscht nicht darĂĽber hinweg, dass Apple hier versagt hat.

MobileMe: Kein Push mehr

Zudem erfüllt der Dienst ein äusserst wichtiges Kriterium nicht, womit er sich auch immer in Schweigen gehüllt hatte: Das Ganze läuft nur gerade mit der von Apple zur Verfügung gestellten @me.com-Adresse. Und weil alle bisherigen dot-mac-User automatisch übernommen wurden, ist hier kaum mehr eine gescheite Adresse verfügbar. Und für ein seriöses Auftreten will der Blögger weder einen Fantasienamen noch ein 25686o hinter seinem Namen haben, sondern eben: seinen Namen @me.com. Wenn überhaupt. Denn der Blögger besitzt mehrere eigene Domainnamen, und verwendet schon seit Jahren die selbe E-Mail-Adresse mit einem dieser Domainnamen als Endung. Und genau diese will er eigentlich weiterverwenden.

Doch fremde Adressen können nur als zusätzliche POP-Accounts hinzugefĂĽgt werden, die zwar ĂĽber MobileMe – oder zumindest in der Web-Version – abgerufen werden können, die aber NICHT gepusht und synchronisiert werden.

Insofern muss der MobileMe-Dienst relativiert werden. Das ist nicht „Exchange for the rest of us“, sondern „Möchtegern-Exchange fĂĽr Arme“.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.