4 Tage vor dem iPhone 3G-Start herrscht das totale Chaos

In vier Tagen startet der Verkauf des neuen iPhones 3G. Und noch immer herrschen bei Swisscom und vor allem bei Orange das totale Chaos.

Die Swisscom geht mit einem Vorsprung an den Start. Sie hat ihre Preispläne bereits Ende Juni veröffentlicht und nimmt seit dem 2. Juli Reservationen in den Swisscom-Shops entgegen, während bei Orange nur gerade bekannt ist, dass es drei verschiedene Modelle geben wird – was Steve Jobs bereits vor einem Monat erzählt hatte. Damit haben viele iPhone-Begeisterte bereits bei Swisscom ein iPhone vorbestellt, so auch der Blögger, der kurz nach 9 Uhr im Laden stand.

Am 4. Juli gab dann Orange endlich seine Preise bekannt. Jetzt ging das grosse Rechnen los. Wie bisher schon setzt Swisscom auf blanke Abos ohne Inklusivminuten oder -SMS und bietet Stundentarife ins eigene Mobilnetz und ins Festnetz an. Orange hingegen bietet im günstigsten Angebot 30 Gratis-Gesprächsminuten und 50 SMS inklusive an, dazu die weiteren Vorteile und Zusatznutzen, welche schon in den bisherigen Abonnements inbegriffen sind. Möglicherweise kaufentscheidend ist jedoch die Datenmenge, welche monatlich im Abo enthalten ist. Während Orange durchgehend 1 GB anbietet, beinhalten die beiden günstigeren Swisscom-Abos gerade mal 100 bzw. 250 MB. Was sich nach viel anhört, macht auf den Monat verteilt gerade mal 3,3 bzw. 8,3 MB pro Tag aus. Diese Zahlen sind auch ohne übermässiges Surfen schnell erreicht. Der Blögger möchte daher nun trotzdem lieber ein Orange-Abo.

Praktischerweise hatte er sich nicht nur bei Swisscom, sondern ebenfalls auf der Orange Website für die Reservation eines iPhones eingetragen. Und gerade jetzt trifft ein E-Mail von Orange ein, in welchem die Bestellung im Online-Shop von Orange schon ab dem 9. Juli in Aussicht gestellt wird. Schon bald erfolgt der erste von vielen Anrufen bei der Customer Care Hotline von Orange. Zuerst geht es darum, wieso nur Frau Blögger dieses Mail erhalten hat und der Blögger nicht auch, obwohl sich beide eingetragen hatten, bald aber auch um andere grundlegende Fragen. Wird das übers Internet bestellte iPhone per Post verschickt? Wie wird die Nummern-Portierung ablaufen? Wann halte ich mein neues iPhone 3G in den Händen?

Dabei kommt aus: Orange ist überhaupt nicht auf den iPhone-Verkaufsstart vorbereitet. Der Kundendienstberater schlägt vor, schon heute in einem Orange Shop das entsprechende Abo abzuschliessen und die Nummernportierung einzuleiten. Danach dann das iPhone übers Internet bestellen, erhalten, und mit der Simkarte aus dem Shop aktivieren.

Im Orange Shop am Berner Kornhausplatz will man davon aber ĂĽberhaupt nichts wissen. Aber hier sind die Verkäufer sowieso nicht gut informiert; kennen noch nicht mal die Preisliste, welche Orange in einer Medienmitteilung veröffentlicht hatte. Also zu Hause wieder dem Kundendienst anrufen, wo der Berater dem Blögger versichert, dass es tatsächlich möglich sei, und dass die zuvor am Telefon erhaltene Auskunft absolut richtig sei. Im Orange Shop das Abo abschliessen, danach per Internet das Gerät bestellen. Die Shop-Mitarbeiter sollen sonst auch mal dem Kundendienst anrufen. Also nochmals ins Auto und diesmal in den zweiten Berner Orange Shop an der Spitalgasse. Nummer ziehen, warten… und erneut in das fragende Gesicht des jungen Verkäufers blicken. Das sei halt trotzdem nicht so. Die iPhone-Abos seien im System noch ĂĽberhaupt nicht vorhanden. Also erneut erfolglos und noch frustrierter als zuvor ab nach Hause. Der bisher letzte Anruf beim Orange Kundendienst gibt jetzt plötzlich dem Shop Recht. Immerhin könne man dann alles ĂĽbers Internet regeln beim Bestellen. Das sei doch auch etwas. Und wir mĂĽssten halt noch bis am 9. Juli warten. Was bleibt uns da anderes ĂĽbrig.

Run auf das iPhone 3G

Bild: Eigentlich wäre alles bereit: Unterlagen, Preispläne, 2 alte Natel fĂĽr je 50 Fr. Rabatt… und das bald veraltete iPhone der ersten Generation.

Auf dem Nachhauseweg hatte der Blögger dann noch kurz bei Letec angehalten. Die Warteliste sei noch gar nicht so lang, weil man immer davon ausging, dass Letec ĂĽberhaupt keine iPhones erhalten wĂĽrde. Also gleich den eigenen Namen darauf gesetzt. Vielleicht klappt’s ja hier?

Das erlebte Chaos deckt sich auch mit den Beobachtungen im Internet. In zahlreichen Foren wird wild herum spekuliert und zirkulieren die wildesten GerĂĽchte. Scheinbar will die halbe Schweiz ein neues iPhone, und alle am Freitag Morgen. Und alle meinen, dass ihnen eins versprochen worden sei. Die verfĂĽgbare Menge wird sicher weit unter der Nachfrage liegen. Es bleibt also spannend. Das Einzige, was heute mit Sicherheit gesagt werden kann: Im Moment wissen noch nicht mal die Anbieter Bescheid. Immerhin werden wir schon in ein paar Tagen schlauer sein – und hoffentlich ein iPhone 3G besitzen.

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