Dämliches Durcheinander bei Directories

Der Blögger ist umgezogen. Und hat eine neue Telefonnummer.

Deshalb meldete ich mich einen Monat vor dem Zügeltag bei Directories, um meinen Telefonbucheintrag entsprechend abändern zu lassen. Über das Kontaktformular der Directories-Website habe ich gewünscht, dass man einen Gültigkeitsvermerk (nämlich gültig bis zum Zügeltag) sowie die neue Adresse und Telefonnummer anfügt. Dass das möglich ist, habe ich bei vielen anderen Einträgen schon gesehen.

Zwei Wochen vor dem Umzug: Noch immer nichts. Kein Vermerk, keine neue Anschrift im elektronischen und notabene tagesaktuellen Telefonbuch. Langsam dürfte es aber wirklich Zeit sein! Also mal anrufen. Ein freundlicher Directories-Mitarbeiter erzählt mir am Telefon, man habe nicht verstanden, was ich genau wolle. Deshalb habe man es einfach gelassen. Aha? Interessant. Ist das wohl wirklich das richtige Vorgehen,  in diesem Fall einfach nichts zu machen und auch nicht rückzufragen? Wohl kaum.

Ich erkläre also mein Anliegen nochmals, und glaube, dass es nun verstanden wurde. Scheinbar aber doch nicht. Denn eine Woche später – eine Woche vor dem Umzug – erscheint noch immer kein Hinweis auf unseren Umzug im Telefonbuch. Zwar haben wir die neuen Kontaktdaten in der Zwischenzeit allen Freunden und Verwandten gemeldet. Aber ist es denn wirklich zuviel verlangt, dass man unseren bevorstehenden Umzug auch dem Telefonbuch entnehmen kann? Wie gesagt: Solche Vermerke sehe ich laufend. Und frage mich mittlerweile, wie das die andern wohl gemacht haben.

Ich rufe also wieder bei Directories an. Und tatsächlich erscheint die neue Adresse tags darauf im Telefonbuch. Zwar mit einem Schreibfehler beim Beruf (das war ja auch schwierig, das vom alten Eintrag zu übernehmen!) und ohne irgendwelchen Gültigkeitsvermerk bei der alten Adresse, aber immerhin. Scheinbar ist das „as good as it gets“ bei der Swisscom Directories AG.

Damit ist das Spiel aber noch nicht vorbei. Einen Monat nach dem Umzug erhalte ich von Directories eine Rechnung für die jährliche Publikationsgebühr des alten und ja schon lange nicht mehr gültigen Eintrags (kostenpflichtiger Zusatzeintrag).

Per E-Mail antworte ich darauf:

Sehr geehrte Damen und Herren

Anfangs März 2009 hatte ich Sie im Rahmen unserer Umzugsvorbereitungen darum gebeten, die Telefonbucheinträge meiner Frau und mir mit einem Gültigkeitsvermerk (gültig bis 4.4.2009) und der neuen Adresse zu versehen und Ihnen unsere zukünftigen bzw. jetzigen Kontaktdaten gemeldet. Dies hat Ihrerseits leider sehr schlecht bzw. erst beim dritten Anlauf und auch da nur unvollständig geklappt.

Im Zusammenhang mit unserer neuen Adresse habe ich von Ihnen eine Rechnung (Rechnungsnummer) für die Neuaufnahme am neuen Verzeichnisort erhalten.

Heute habe ich nun eine weitere Rechnung von Ihnen erhalten (Rechnungsnummer), die Sie an die alte Adresse geschickt hatten, für die jährlich wiederkehrende Publikationsgebühr am (nicht mehr gültigen) Verzeichnisort Bern. Diese betrachte ich als gegenstandslos.

Besten Dank für Ihre kurze Bestätigung per E-Mail.

Mit freundlichen Grüssen

Die Sache scheint ausgestanden. Bis ich eineinhalb Monate später von Directories eine Zahlungserinnerung erhalte. Ich rufe also wieder an. Wider Erwarten erklärt eine Frau Germini, dass sie das Problem verstehe, und die Rechnung stornieren werde. Hoppla, eine solch unbürokratische Lösung ohne weiteres „Gschtürm“ hatte ich nicht erwartet. Und freue mich.

Leider aber zu früh. Denn zwei Tage später erhalte ich folgenden Brief von Directories, nach wie vor an die alte Adresse:

„Liste noire: Kein Directories-Eintrag mehr

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde

Ihr Fernmeldedienstanbieter hat uns über Ihren Änderungswunsch informiert.

Sie haben sich dafür entschieden, die Nummer (meine alte, nicht mehr gültige Telefonnummer) nicht mehr veröffentlichen zu lassen und wollen ab sofort auf einen Eintrag in den Verzeichnissen von Directories verzichten. Wir respektieren Ihren Wunsch und haben Ihre Angaben in unserer Verzeichnisdatenbank gelöscht.“

Es geht weiter damit, dass meine Angaben nun nicht mehr im Telefonbuch, den Internetverzeichnissen und den Auskunftsdiensten erscheinen, und der Werbung für irgendwelche komischen Erscheinen/Nicht erscheinen-Hybride „Liste verte“, „Liste rouge“ und „Liste noire“.

Welch unerwartete Wendung. Es ist also erneut ein Anruf bei Directories nötig.

Dort frage ich Frau Cina, ob ihr klar ist was ich meine, wenn ich sage, dass ich umziehe, eine neue Adresse und Telefonnummer haben werde, und beides mit einem „gültig bis“-Vermerk im Telefonbuch stehen soll. Doch die gute Walliserin hat eine lange Leitung. Also nochmals so einfach wie möglich. „Ich ziehe um. Ich habe eine neue Adresse und eine neue Telefonnummer. Können Sie mir soweit folgen?“ Und tatsächlich scheint ihr so langsam klar zu werden, was mein generelles Anliegen wäre. „Aber da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen!“ – „Ja klar, dass sollen Sie auch nicht. Für mich war es einfach wichtig zu wissen, ob mein Anliegen verständlich ist. Denn Ihren Kolleginnen und Kollegen war es überhaupt nicht klar, so dass ich schlussendlich von Ihnen einen Brief zu ‚Liste noire: Kein Directories-Eintrag mehr‘ erhalten habe.“

Frau Cina entschuldigt sich vielmals und will sich jetzt darum kümmern, dass ich keine weitere Post von Directories mehr erhalte. Mal sehen, ob das klappt!

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