Der Tag, an dem das iPhone in der Schweiz nicht erschien

Monatelang schon hielt sich wacker das GerĂĽcht: Am 29. Februar 2008 ist offizieller Verkaufsstart fĂĽr das iPhone in der Schweiz. Swisscom sollte eine verbesserte Version des Apple-Mobiltelefons mit GPS und UMTS anbieten, das hier in der Schweiz als weltweit erstes Land zu haben sein soll.

Hätte gewesen sein sollen. Denn – wie der Blögger schon seit längerer Zeit vermutet hatte – kein iPhone weit und breit. Zumindest nicht offiziell.

Und das ist toll! So behalten die 11’000 Schweizer, welche bisher schon auf inoffiziellem Weg zu stolzen iPhone-Besitzern wurden, weiterhin ihren exklusiven Status als Pionier, Rebell und Freidenker. Denn sind wir ehrlich: Etwas, das jeder haben kann, ist lange nicht mehr so interessant und attraktiv wie etwas, das nicht jeder haben kann.

Dieser Zustand der iPhone-Exklusivität scheint in der Schweiz nun auch weiterhin anzuhalten. Gemäss einem kürzlichen Artikel in der Bilanz (vom 22.2.2008) lässt der Launch des iPhones in der Schweiz noch Monate auf sich warten. Einerseits hängt dies damit zusammen, dass nach dem Vertragsschluss mit einem Mobilfunkanbieter die iPhones noch entsprechend angepasst werden (Hilfe: ein erzwungener Swisscom-Startbildschirm auf dem iPhone?), und andererseits, weil Apple nach England, Deutschland und Frankreich Europas Kernmärkte nun genügend erschlossen hat, und sich nun als nächstes Asien zuwendet. Die Schweiz ist schlicht und einfach nicht interessant.

Was den Rest des Gerüchts betrifft: Die im Januar 2008 veröffentlichte neue Firmware-Version 1.1.3 brachte eine erstaunlich präzise Standortbestimmungs-Funktion mit sich. Auch ohne GPS kann damit der eigene Standort mittels der sich überschneidenden Signale mehrerer Mobilfunkantennen bestimmt werden. Immerhin wird UMTS wirklich kommen. Gemäss Steve Jobs wird dies aber frühestens im Herbst 2008 der Fall sein. Und dann wahrscheinlich auch noch nicht in der Schweiz.

Die auserwählte Gruppe von Schweizer iPhone-Besitzern, zu der auch der Blögger gehört, wird demnach also bis auf Weiteres ihre Exklusivität behalten. Und trägt selbst dazu bei, diesen Zustand weiter zu verlängern. Denn wer etwas auf sich hält und ein iPhone haben möchte, der hat sich schon längst eins besorgt. Damit verbleiben dann nur noch diejenigen Leute, die auch gerne ein iPhone haben möchten, denen dies aber nicht so wichtig ist. Und von denen werden die meisten dann durch die zu erwartenden hohen Preise (vermutlich das teuerste Swisscom-Abo mit 24-monatiger Laufzeit) abgeschreckt. Im Endeffekt wird das einst offiziell verkaufte iPhone in der Schweiz damit wohl zum Flop werden.

Unsere iPhones brachte der Fedex-Kurier am 3. Dezember 2007, nur wenige Tage nach der Bestellung in Malaysia, und einen Tag frĂĽher als erwartet. Gespannt hatten wir im Internet die Odyssee des Pakets von Asien nach Paris und ĂĽber Basel nach Bern verfolgt. Trickreich war jetzt einzig noch die Umstellung der Sprache von Chinesisch auf Englisch – aufgrund der fĂĽr uns unverständlichen Schriftzeichen gar nicht mal so einfach. Danach mussten wir dann nur noch die SIM-Karten einlegen, 1x Swisscom-Abo und 1x Coop Mobile Prepaid, und schon konnte es losgehen mit Musik, Fotos und Videos aufspielen, Kontakte erstellen, und vielem mehr. Die wenigen Probleme und Updates konnten dank unzähliger iPhone-Foren und notfalls sachkundiger Hilfe im Bekanntenkreis einfach ĂĽberwunden werden. Wir haben sehr viel Freude an unseren Geräten, und wegen uns darf es bis zum offiziellen iPhone-Verkaufsstart in der Schweiz ruhig noch ein bisschen dauern.

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