Migros verärgert Kunden mit Wiesenmilch

Im Oktober 2011 hat die Migros die „Wiesenmilch“ eingeführt. Die Wiesenmilch stammt von Kühen, deren Nahrung vorwiegend aus betriebseigenem Gras oder Heu besteht. Der Einsatz von Kraftfutter ist auf ein Minimum reduziert. Soja darf ab 2015 nicht mehr verfüttert werden. IP-Suisse und Migros wollen damit eine standortgerechte und graslandbasierte Milchproduktion fördern.

Die Lancierung neuer Produkte ist in der Regel eine tolle Sache. Nicht aber hier. Denn anders als sonst, wenn das neue Produkt die Produktpalette vergrössert, hat Migros gleichzeitig die bisherige Milch aus dem Programm genommen. Dem Kunden kommt das so vor: Dasselbe Produkt, neue Verpackung, höherer Preis (um 15 Rappen bzw. 11 Prozent).

Vor allem die Preiserhöhung stört. Denn anders als bei Bio- oder ähnlichen Produkten hat der Kunde kein Wahl zwischen dem normalen und dem ethisch hochstehenderen Produkt – er muss zwangsläufig die teurere Milch kaufen. Ausweichen kann man höchstens zu Coop: Hier hat sich nichts geändert.

Scheinbar haben genügend Kunden genau das gemacht und bei Migros keine Milch mehr gekauft. Denn schon einen Monat später, Anfang November 2011, ist der Preis zurück auf 1.35 Franken.

„Preisabschlag“ ruft die Migros, und erwartet dafür vermutlich noch ein Lob. Mir scheint es vielmehr eine Niederlage der Migros zu sein. Eingestehen würde die Migros das jedoch kaum. Immerhin sollen die zusätzlichen paar Rappen, welche die Bauern für Wiesenmilch erhalten, beibehalten werden.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.