BAG-Werbespot schürt voreilige Schlüsse

TV-Werbespot: Einem zuckerkranken Mann geht es schlecht. Er braucht unbedingt seine Insulinspritze, die er im Auto vergessen hat. Er hat Schwierigkeiten, die Türe zu öffnen. Dass ausgerechnet jetzt die Fernbedienung für die Zentralverriegelung kaputt sein muss! Zum Glück, ein Mann kommt vorbei und will helfen. Doch was tut er? Er wirft den Autoschlüssel in hohem Bogen weg!? Und das war schon die Pointe.

Die „www.ich-spreche-ueber-alkohol.ch“-Werbung des Bundesamts für Gesundheit verwirrt. Dass der Mann am Auto betrunken ist und nicht mehr fahren soll, ist keineswegs klar und nur eine von verschiedenen Erklärungen, wieso er Mühe hat, die Autotüre aufzuschliessen. Für mich sagt der Werbspot: Wenn Sie jemanden sehen, der möglicherweise Hilfe benötigt, fragen Sie nicht nach. Es wird schon nicht so sein. Machen Sie das, was Ihnen hier als Erstes in den Sinn kommt, egal, was das für Konsequenzen für die Person hat. Gehen Sie danach unbekümmert weiter. Der Spot verkörpert die schulterzuckende YOLO-Generation, die kaum nachdenkt, bevor sie handelt. Der Entschluss, den Werbspot so zu drehen, wurde vermutlich mit ähnlich viel Nachdenken getroffen.

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