Nein zur Buchpreisbindung: Das Kulturgut Buch bleibt weiter bestehen

Die BefĂĽrworter des Buchpreisbindungsgesetzes wollen das „Kulturgut Buch“ schĂĽtzen. Das verstehen sie aber falsch. Schliesslich ist der INHALT des Buchs das Kulturgut, nicht seine Papierform. Zum tieferen Preis und/oder in seiner zeitgemässeren Verpackung als e-Book hat das Buch viel grössere Chancen, schneller und einfacher eine breitere Bevölkerungsgruppe zu erreichen.

Die unterschiedlichen Formen decken ausserdem die BedĂĽrfnisse der Leser viel besser. Wer das Buch einfach lesen will, kann dies auf einem e-Reader tun oder die Billigversion (Softcover, Recycling-Papier – dieses soll ja kaum geschĂĽtzt werden!) kaufen. Wer es gerne in sein BĂĽchergestell stellt und es selbst oder durch Besucher bewundern lässt, kann weiterhin die schöne Hardcover-Version kaufen und zahlt dafĂĽr gerne mehr. DafĂĽr geht er dann auch kaum zu einem Billiganbieter.

Ich weiss nicht, ob es bei Schallplatten, Musikkassetten und Videokassetten dieselbe Diskussion gab. Gibt es wegen deren Verschwinden nun weniger neue Musik oder Filme? Nein! Anstatt auf Schallplatten oder später Musikkassetten und CDs gibt es Musik jetzt als MP3-Dateien zu kaufen und ganz neu als Abo auf Musik-Onlineplattformen. Anstatt auf Videokassetten gibt es Filme jetzt auf DVDs und BluRays und auch digital zu kaufen. Die Kulturgüter Musik und Film blieben bestehen.

Ein Gesetz soll nun einen rechtswidrigen (Kartell-) Zustand legalisieren, um die gesellschaftliche und kulturelle Evolution und den Wandel der Zeit aufzuhalten? Beides lässt sich nicht aufhalten. Ich stimme klar mit einem Nein.

P.S. Ich arbeite selbst in einem Schweizer Buchverlag.

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